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Fulda Challenge: Abenteuer in Schnee und Eis
Kanada, nahe der Grenze zu Alaska. Kein heimeliger Ort. Minus 40 Grad Celsius sind dort keine Seltenheit. Diese Eiswüste ist Schauplatz der “Fulda Challenge” - ein extremer
Multisport-Wettbewerb und ein Vorgeschmack auf die Hölle. Wer hier nicht schlapp macht, der hat es echt drauf. 20 Teilnehmer in zehn Teams haben sich qualifiziert. Jetzt müssen sie zeigen, dass sie
bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen. Sieben Tage dauert die Tortur. Auf dem Programm: Mountainbiken, Schlittenhunderennen, Kajak-Downhill, Biathlon, Eisklettern, Bogenschießen, Schneemobilrennen und
Berglauf. Eine Zitterpartie bei klirrender Kälte. Funsporting.de berichtet.
Nordischer Sport auf arktischem Boden - Deutschlands Durchmarsch an die Wertungsspitze
31.01.2006
Dienstag, 6:30 Uhr, 20 Stunden nach Abschluss des Halbmarathons. Man rechnet mit physischen Nachwehen und gedämpftem Optimismus. Nichts dergleichen. Satt dessen exzellente Stimmung schon am
Frühstückstisch. Die Rezeptur der guten Laune ist einfach aber wirkungsvoll: ein paar Stunden erholsamer Schlaf und ein günstiger Wettereinfluss, der das Thermometer um ein paar wertvolle Grade klettern
lässt.
Mit den ersten Stimmen vom Vortag ist die auffallende Genügsamkeit rasch erklärt: „Obwohl ich zur Vorbereitung auf die Fulda-Challenge bei jedem Wetter draußen trainiert habe, kann man
sich an die Kälte hier kaum gewöhnen. Sie kriecht dir schon nach kurzer Zeit in alle Glieder und lässt deine Muskeln gar nicht richtig warm werden.“ (Heike Möller, Team Deutschland Lowa). Nach der
gestrigen Extrembelastung bringt die Vorfreude auf einen Biathlon bei nordischen statt arktischen Verhältnissen die vermisste Lockerheit zurück in die Teams. Es wird ein guter Tag werden.
Nachdem der Biathlon am Grey Mountain aufgrund der nur geringen Schneedecke noch vor wenigen Tagen kurz vor der Absage stand, wird der hervorragend präparierte Rundkurs heute allseits mit
Begeisterung quittiert. Bereits nach der ersten Runde der 2,45 Kilometer langen Kombinationsstrecke weithin sichtbare Zufriedenheit im Starterfeld; vergessen der Leidenslauf des Vortags, der mit
zahlreichen Erschöpfungssymptomen an der Motivation der Sportler zerrte.
Nach insgesamt fünf Runden in der Langlaufloipe und am Schießstand haben am heutigen Morgen vor allem die deutschen Athleten Anlass zur Freude, allen voran eine strahlende Christine Schleich, die trotz
akuter Knieprobleme einen sensationellen Lauf hinlegt und mit einer Zeit von 1.06.49 als erste Frau in die Zielgerade geht.
So gesehen übrigens auch beim Team Lowa, das der Schongauer Martin Hollerbach kurz zuvor souverän auf Rang 1 in der Herrenwertung befördert hat. 20 Jahre Langlauferfahrung machen’s
möglich. Das eindrucksvollste Ergebnis kann heute jedoch ein anderer für sich verbuchen: Nach Kreislaufkollaps und Schulterverletzung meldet sich Toyota-Starter Stefan Metter-Kaller mit einem
bemerkenswerten sportlichen Vorstellung im Biathlon zurück.
Die Krönung eines perfekten Vormittag erleben wir nach der Weiterfahrt über den Alaska Highway auf den Meadow Lakes Golfcourse, eine 9-Loch-Anlage, die sich in den Sommermonaten
regen Zuspruchs passionierter Golfsportler erfreut, im Winter jedoch den Schlittenhunden das Revier überlässt.
An diesem Ort legt sich uns eins der bezauberndsten Fleckchen kanadischer Erde zu Füßen, das dazu einlädt, seinen Trails in die verschneite Wunderwelt des „wahren Nordens“ zu folgen. Die hier auf
uns wartendenden Schlittenhunde - allesamt Alaskan-Huskies mit überdurchschnittlich hoher körperlicher, mentaler und sozialer Fähigkeit - bieten dafür nur allzu gerne ihre Dienste an.
Nicht selten beschleunigen Schlittenhunde ihre Laufgeschwindigkeit auf Kurzstrecken auf mehr als 20 Meilen pro Stunde, angetrieben von dem so genannten „desire to go“, einem kaum zu bändigenden
Zugdrang, der es ihnen ermöglicht, auch lange Distanzen in möglichst kurzer Zeit zurückzulegen.
„Vor allem lieben Schlittenhunde den Wettbewerb mit anderen,“ erzählt ihr Musher während seiner Kurzeinweisung in die korrekte Schlittenführung. Vier Kilometer Dogseld Race bieten für den großen
Auftritt der jungen Hunde zweifellos die passende Bühne. Wie im vergangenen Jahr bildet das erste Streckengefälle erneut das entscheidende Teilstück des Challenge-Trails, dessen berüchtigte
Linkskurve nahezu alle Nationen einmal mehr in wörtlichem Sinne aus der Bahn wirft. Für Ursachenforschung und Anschlusstraining bleibt leider keine Zeit. Die Challenge geht weiter und steuert bereits
morgen an einem anderen Ort auf ein neues arktisches Highlight zu...
Alle Tagesberichte:
28.01.2006 Prolog: Reise ans andere Ende der Welt
29.01.2006 Sondierungsphase in der Kältehölle - das Abenteuer beginnt...
30.01.2006 Runners High und Abfahrtsrausch beim Wettkampf-Auftakt in Carcross
31.01.2006 Nordischer Sport auf arktischem Boden - Deutschlands Durchmarsch an die Wertungsspitze
01.02.2006 Aufbruch gen Süden: Start der Challenge-Tour durch das Yukon Territory
02.02.2006 Highway-Abenteuer im Nirgendwo zwischen Watson Lake und Faro
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