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Interview mit Air & Style Erfinder Andrew Hourmont
Nach dem ersten Air & Style im Münchner Olympiastadion gab es nicht nur Lob, sondern auch viel Kritik. Air & Style-Erfinder Andrw Hourmont erzählt im Interview, was in diesem Jahr besser werden
soll.
Herr Hourmont, sind Sie in diesem Jahr schon Snowboarden gewesen?
Ich belasse es mittlerweile beim Zuschauen. Meiner Karriere als Skirennfahrer im britischen Nationalteam verdanke ich meine kaputten Knie. Daher bin ich mittlerweile eher Schreibtischtäter in Sachen
Snowboarden. Aber natürlich kribbelt es, wenn ich von meinem Büro aus die schon verschneiten Berge rund um Innsbruck sehe.
Der Air & Style findet in diesem Jahr bereits zum 14. statt. Wie hat es damals eigentlich angefangen?
Wie bereits gesagt, musste ich meine professionelle
Wintersportkarriere wegen zahlreicher Knieverletzungen aufgeben. Losgelassen hat mich der Sport allerdings nicht. So habe ich mich zunächst der Sportfotografie verschrieben,
wo ich auch meine Begeisterung für den Snowboardsport entdeckt habe. Damals war diese Sportart anders, als alles vorher da gewesene. Während der ganze Skizirkus in sehr gefestigten und etablierten
Bahnen verlief war in der Snowboardszene eine unglaubliche Bewegung und Dynamik. Ich wollte da einen eigenen Beitrag leisten und diese Subkultur - was das Snowboarden Anfang der 90er
Jahre definitiv noch war - bereichern und prägen. Gemeinsam mit meinem Freund Charly Weger habe ich im Januar 1994 den ersten In-City Freestyle Straight Jump veranstaltet. Anstatt der
erwarteten 500 kamen gleich 5.000 Zuschauer ins Berg-Isel-Stadion. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Das war die Geburtsstunde des Air & Style. Im Dezember 1994 haben wir dann den
zweiten Air & Style veranstaltet, ebenfalls im Berg-Isel-Stadion und nun auch unter dem mittlerweile als Marke weithin bekannten Titel Air & Style.
Wie hat sich die Veranstaltung seit damals verändert?
Wir sind mit dem Snowboarden mit gewachsen und haben es aber auch entscheidend geprägt. Snowboarden ist keine Subkultur mehr. Es ist ein
etablierter, anerkannter Sport mit der dazugehörigen Industrie – und einer sehr lebendigen, vielfältigen Szene, die den Sport lebt und weiter
entwickelt. Dieser Entwicklung haben wir unter anderem durch die Erweiterung um Freestyle Motocross und die schon früh erfolgte Einbeziehung von Live-Musik Rechnung getragen. Das macht uns so
einzigartig. Der Nokia Air & Style ist heute der bedeutendste Snowboard Contest in Europa. Mit dem Umzug von Seefeld nach München haben wir uns wieder zu unseren Wurzeln hin bewegt: ein
kompaktes, urbanes Event.
Aber ging nicht mit dem Umzug aus der Bergwelt Tirols viel Flair verloren?
Das Olympiastadion in München bietet eine beeindruckende Kulisse. Wer die Bilder aus dem letzten Jahr gesehen hat, wie die Snowboarder und FMXer vor dem Zeltdach des Olympiastadions durch den
Münchener Nachthimmel geflogen sind, kann dies sicherlich bestätigen. Wie bereits erwähnt sind wir von unserer Grundidee her ein urbanes
Event, das den Sport mit einem Mix aus Unterhaltung vom Berg in die Stadt bringt. Das war in Innsbruck so und ist nun in München wieder
so. Seefeld war für uns immer eine Zwischenlösung. Da war der Schritt nach München eigentlich nur die logische Konsequenz. Nicht nur wegen
der größeren Kapazitäten, sondern weil der neue Veranstaltungsort in einzigartiger Form auch dem Konzept der Veranstaltung entspricht. Denn Snowboarden bezieht seine Inspiration sehr stark aus dem
urbanen Umfeld. Hier liegen seine Wurzeln. Im Übrigen ist in München die Alpennähe ja auch gegeben, manchmal sieht man die Berge sogar.
Die erste Münchner Auflage des traditionsreichen Nokia Air & Style hat für viel Kritik gesorgt. Was wird dieses Jahr besser?
Klar gab es berechtigte Kritik, die wir uns auch zu Herzen genommen haben. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass über 21.000 Zuschauer eine sehr gute Veranstaltung erlebt haben. Für dieses Jahr
hoffen wir, dass noch mehr Zuschauer noch zufriedener nach Hause gehen. Wir haben an zwei Punkten angesetzt: Die Sicht wesentlich zu verbessern und das Snowboarden wieder mehr in den Mittelpunkt zu
rücken. Snowboarden und FMX sind dieses Jahr in einer Area integriert. Der Kicker ist nicht nur größer und im Absprung steiler, sondern auch
auf die Gegengerade gewechselt. Das heißt für die Zuschauer von allen Plätzen aus optimale Sicht. Durch die Anordnung von Bühne und Kicker
ergibt sich ein wirklicher Kesseleffekt im Stadion. Und es gibt fast 30 Prozent mehr Snowboard-Action im Contest, wobei da die erstmals
ausgetragene Rookie-Challenge noch nicht mal mit rein gerechnet ist. Also ganz klare Ansage an die Snowboard-Fans: Der Nokia Air & Style
ist ein Snowboard-Event. Nicht umsonst kommt auch 2006 wieder die Creme de la Creme der Snowboarder ins Olympiastadion. Wo kann man schon Shaun White, Nicolas Müller, Antti Autti und David Benedek in
einem Contest sehen? Und dazu noch Top-Stars der Motocross-Szene und drei echte musikalische Knaller. Genau dieser Mix macht das Event so besonders und weltweit einzigartig.
Mehr Informationen unter: www.air-style.com.
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