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Ice Climbing: Heißer Wettkampf im kalten Parkhaus
Kletterer müssen im Winter nicht unbedingt nur in der Halle klettern. Vom 2.-4. Februar 2006 trifft sich im Gletscherdorf Saas-Fee die Weltelite der Eiskletterszene zum North
Face Ice Climbing Weltcup in einem vereisten Parkhaus.
Bereits zum sechsten Mal wird das Parkhaus von Saas-Fee zum „Ice Dom“, denn mitten im überdachten Rondell des
Parkhauses steht die 30 Meter hohe Eiswand. Von der spiralförmigen Auffahrtsrampe können die Zuschauer von jedem Stockwerk den Spitzenathleten bis in 30 Meter Höhe genau auf die
Fingerspitzen schauen. Ebenso wird die offizielle Schweizermeisterschaft wiederum in die Wettkämpfe im Gletscherdorf integriert.
Beim Eisklettern unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Disziplinen: Speed (Geschwindigkeitsklettern) und Difficulty (Schwierigkeitsklettern). Beim
Difficulty hat der Eisklettersport in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht. Vor sechs Jahren war eine natürliche Wand aus Eis und Fels für die
Spitzensportler anspruchsvoll genug und nur ein Athlet konnte damals die Wand in Saas-Fee bezwingen. Um den neuen Techniken und den damit gewachsenen Ansprüchen der Kletterer zu genügen, sind heute
aufwendige Bauten nötig: überhängende Dächer aus Stahl, frei schwingende Eisblöcke und dazwischen immer wieder pures Eis oder Fels: so muss eine Route im Winter 2006 aussehen. Das
Schwierigkeitsklettern ist die Königsdisziplin unter den Eiskletterern. Ein perfektes Zusammenspiel der stahlharten Muskeln, der Koordination,
der Technik und das bestimmte Quentchen Glück sind hier notwendig, um ganz vorne dabei zu sein. Die Bilder, die dem Zuschauer dabei geboten werden, sind einmalig: Die Spitzenathleten hängen wie
Spinnen an den Eiswänden. Sogar Spiderman würde bei diesem Anblick vor Neid erblassen.
Bei den Männern sind sicher wieder die Österreicher Harry Berger, Albert Leichtfried und Markus Pendler ganz vorne dabei, aber auch die Gebrüder Simon und Samuel
Anthamatten aus Zermatt, die Zweiter bzw. Dritter bei der WM 2004 und 2005 in Saas-Fee geworden sind, zählen zweifelsohne zu den heißesten Favoriten im Difficulty.
B e i d en Damen gab es letztes Jahr den lang ersehnten Sieg von Petra Müller (CH) vor Ines Papert (GER) und der Französin Stéphanie Maureau. Petra wird sicher wieder
alles geben, um ihren Vorjahreserfolg zu wiederholen. Für Ines ist zu hoffen, dass sie ihre Verletzung und den daraus resultierenden Trainingsrückstand bis zum Start des World Cups aufgeholt hat.
Damit kann man sich bei den Damen wie bei den Herren auf äusserst spannende Wettkämpfe freuen.
Bei der Disziplin Speed geht es, wie es auch schon der Name erahnen lässt, darum, wer als erstes am Ziel der 30 Meter hohen Eiswand ist.
Der Rekord in Saas-Fee liegt hier bei 20.10 Sekunden oder 1,5 Meter pro Sekunde. Senkrecht wohl bemerkt. Hier wird dem Zuschauer auch
dieses Jahr ein absolutes Highlight geboten: Die Qualifikationen werden einzeln geklettert. Die besten 16 qualifizieren sich für die Finalläufe.
Hier erfolgen die Entscheidungen im Cup-System: Jeweils 2 Athleten starten zur gleichen Zeit. Sobald die Athleten wieder unten auf dem festen Boden stehen, müssen die Routen gewechselt werden. Gegen
den gleichen Gegner, aber auf der anderen Route, geht es gleich wieder 30 Meter nach oben. Die kumulierte Zeit beider Läufe entscheidet über Sieg oder Niederlage. Der Gewinner muss so
insgesamt 9-mal die Strapazen der Wand auf sich nehmen. Speed ist aber nicht nur Spitzensport, sondern zugleich Show und Lifestyle: Zu lautstarker Musik klettern manche Muskelprotze sogar nur in der
Unterhose.
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An der Speed WM 2005 in Saas-Fee waren sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren die Athleten aus Russland und der Ukraine auf den vorderen
Podestplätzen zu finden. Lediglich Lars Hofer (CH) und Urs Odermatt (CH) konnten mit ihren guten Platzierungen einen noch größeren Triumph der Russen verhindern.
Legendär im Parkhaus sind aber nicht nur die atemberaubenden Wettkämpfe, sondern auch die heißen Partys, welche jeweils nach den
Wettkämpfen stattfinden. Bis in die frühen Morgenstunden, wenn die ersten Athleten bereits wieder am trainieren sind, heißt es hier heiße Drinks, guter Sound und Spaß in der kühlen Arena genießen.
Nach einer zweijährigen World Cup-Pause wird von Mitte Januar bis Mitte März 2006 in sechs verschiedenen Ländern wieder in den
Disziplinen Difficulty und Speed um den Gesamtweltcupsieg geklettert. Die Finals und das Ergebnis um den Gesamtsieger der Tour werden im norwegischen Hemsedal ausgetragen. Das Teilnehmerfeld wird ca. 80
Wettkämpfer aus über 14 verschiedenen Nationen umfassen. Im Ice Dom von Saas-Fee findet somit nach zwei Weltmeisterschaften bereits die sechste Austragung eines Weltcups statt.
Zum Artikel über das Thema “Eisklettern”
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