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Weltrekordversuch: In 40 Tagen zum Südpol
In diesen Tagen beginnt eine spektakuläre Expedition, die einen neuen Weltrekord aufstellen will: In 40 Tagen rund 1.000 Kilometer durch das ewige Eis. Ein Kampf gegen Eis,
Sturm, Kälte und Gletscherspalten. Bei minus 50 Grad Celsius, meterhohem Schnee, ohne Fahrzeuge, ohne Schlittenhunde.
Der Österreicher Dr. Wolfgang Melchior bereitet sich gemeinsam mit einem fünfköpfigen internationalen Expeditionsteam auf einen einzigartigen Weltrekordversuch
vor, der am 1. November 2005 startet: Melchior will als erster Mensch den Südpol vom Shelfeis aus in maximal 40 Tagen erreichen. Und das ohne
technische Hilfe, also „unsupported“. Ohne Unterstützung aus der Luft, ohne Motorschlitten, ohne Depot, mit selbst gezogenen Schlitten, nur aus eigener Kraft.
„Das gesamte Team trifft sich Anfang November in Punta Arenas in Chile. Sobald es das Wetter zulässt, überfliegen wir mit einer speziell für die
Antarktis umgebauten Antonov 12 die stürmische Drakepassage“, erklärt Melchior. Sechs Stunden etwa dauert der Flug ins Basislager Patriot Hills, in dem das logistische Zentrum der Expedition liegt. Ein
einsamer Ort: Die nächste Siedlung ist 1.200 Kilometer entfernt.
In Patriot Hills beginnt die für das Guinness Buch der Rekorde angemeldete Expedition richtig: „Wir werden ein Flugzeug des Typs
Cessna ausgraben, das wir vor einem Jahr im ewigen Eis eingegraben“, schildert Melchior. „Sobald die Cessna flugtüchtig und die Wettersituation passend ist, fliegen wir mit der Cessna zum Startpunkt
der Expedition.“
Mitte Dezember soll das sechsköpfige Expeditionsteam - nach maximal 40 Tagen - den Südpol erreichen, idealerweise
am 15.12. zu Ehren des Jahrestages der Erstbegehung durch den Norweger Roald Amundsen im Jahre 1911. Selbst nach dem Erreichen des Pols in Weltrekordzeit wollen sich die Männer nur eine kurze Rast
gönnen, bevor sie nach der Rückkehr ins Basislager zum Mount Vinson Massive aufbrechen. Wenn es die Wetterbedingungen zulassen, versucht Wolfgang Melchior als erster Mensch vom Gipfel des 5
.000 Meter hohen Mount Vinson die 45 Grad steile Eisflanke mit Schi abzufahren. Vor Einbruch des antarktischen Winters will das Expeditionsteam die Rückreise nach Europa antreten.
Völlig neuer Weg der Kommunikation
„Damit wir in Österreich Dr. Melchiors Weg zum Erfolg verfolgen können, haben wir zu neuen Wegen der Kommunikation gegriffen“, erklärt
Vorstandsdirektor Willi Cernko vom Hauptsponsor Bank Austria Creditanstalt. Melchior wird sich drei Mal pro Woche aus der Antarktis melden und seine Eindrücke sowie den Fortgang der Expedition in
einem Weblog veröffentlichen. „Zusätzlich werden die Telefonate, die Melchior aus dem ewigen Eis aus tätigen wird, aufgenommen und in Podcasts im Internet angeboten. Jeder, der die Homepage der
Expedition Antarctica 2005 besucht, kann sich diese Hördateien kostenlos auf seinen MP3-Player laden“, beschreibt Cernko den völlig
neuen Weg, die Expedition in die Wohnzimmer und Büros zu bringen.
Wolfgang Melchior (50) ist promovierter Sportwissenschafter, Germanist und Pädagoge im Schuldienst. Er ist verheiratet und Vater
einer dreizehnjährigen Tochter. Melchior war Mitglied der legendären russischen Nordpol-Expedition, die mit selbst gezogenen Schlitten auf
Schiern in Rekordzeit den Pol überschritt. Vor zwei Jahren hat er mit einer Expedition Grönland durchquert. 2004 war Melchior Teilnehmer
der polnischen Expedition, die den 7546 Meter hohen Mustagh Ata, den höchsten Berg des Kun Lun Gebirges in China, mit Schiern bestieg.
Alle Informationen über die Expedition unter www.antarctica2005.com
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