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Adventure Racing in Dänemark: Ein Erlebnisbericht

Thure, ein dänischer Abenteurer, John, ein schottischer Heißsporn und Jörg, Adventure-Racing-Teamcaptain aus Deutschland beschließen wenige Stunden nach einem Adventure Race in Schottland, demnächst ein Rennen zusammen zu laufen. Wenige Monnate später ist es so weit. Die drei starten beim dänischen DTU Adventure Race. Jörg Schneider vom Team Montrail Leppin berichtet für funsporting.de.

Da saßen wir also zusammen in der “Ice Factory” in Kinlochleven, der größten Indoor-Eiskletterhalle der Welt. Am A... der Welt! Marco Ponteri aus Italien und ich, wir hatten uns gerade zwei Stunden Eisklettern gegeben. Für beide ein „NEW“. Brilliant, spannend, anstrengend! Langsam füllte sich die ehemalige Fabrikhalle und die After Race-Party des Wilderness ARC begann. Ein paar andere Athleten kamen gerade aus der Sauna und dem Dampfbad. Später gab es Essen und Trinken, Musik, ein paar Scherze bezüglich des unsäglichen Wetters der vergangenen Woche und schließlich natürlich die obligatorische Siegerehrung.

Panorama beim Adventure RaceDie Wunden waren noch nicht ganz verheilt, da saßen wir schon wieder zusammen und schmiedeten Pläne. Thure machte den Vorschlag, doch nach den Erfahrungen des Wilderness ARC ein Rennen mit neuer, zusammengewürfelter Team-Konstellation zu machen. Ein Wettkampf war auch schnell gefunden (Terra Incognita, Kroatien – zwei Wochen später), wurde aber schnell wieder wegen Terminproblemen verworfen. Außerdem hätte Sandy aus den USA sofort ihre Reisepläne ändern und Thure ihre Ausrüstung mit nach Dänemark schleppen müssen. Also passierte erstmal gar nichts.

Ein paar Wochen später dann eine E-Mail von Thure aus Dänemark: „Jörg, hast Du nicht Lust mit John und mir das größte dänische Adventure Race zu bestreiten?“

„Klar habe ich Lust und das verlängerte Feiertags-Wochenende Anfang Oktober passt prima!“

Schnell werden die Reiseoptionen geprüft. John fliegt und bekommt zusätzliches Equipment von Thure organisiert. Ich muss in den sauren Apfel beißen und mit dem Auto fahren. Freitag-Nachmittag nach einem Seminar in Walldorf: Alles ist geladen und ich fahre nach Norden, erwische die Fähre von Puttgarden nach Rödbyhavn um Mitternacht und erreiche Kopenhagen um 02:30 Uhr am Samstag Morgen. Schnell drei Stunden geschlafen. Die Jungs haben schon alles andere hergerichtet. Essen, Ausrüstung - alles wird verteilt. Etwas hektisch wird’s zum Start um 09:00 Uhr. Prompt passieren uns erste Fehler im Prolog und wir erkennen einen strategischen Nachteil unseres Teams: Alles ist in Dänisch und nur Thure ist dieser Sprache mächtig. Während sich also andere Teams aufteilen um die Hinweise bei den einzelnen Checkpoints zu notieren, müssen wir als Team alle CPs einzeln anlaufen. An den wunderschönen Seen am westlichen Stadtrand von Kopenhagen angekommen, finden wir uns auf dem letzten Platz der Lang-Kategorie über 250 km. Der Großteil der über 100 gestarteten Teams gibt sich derweil mit der Bewältigung der „Kurz -Distanz“ über 150 km zufrieden.

Jörg SchneiderWährend uns die Sonne am Morgen noch grüßte, ziehen nun – während wir mit unserem Kanu die Seen durchpflügen – dunkle Wolken auf und es beginnt zu regnen. Na klar - was hatten wir auch anderes erwartet? Schottisches Wetter mit Sturm und Dauerregen sollte bis zum nächsten Morgen unser ständiger Begleiter sein. Die Organisatoren halten offenbar nichts vom Thema Abwechslung und so dürfen wir praktisch die gesamten 50 km am Stück laufen. John freut sich derweil, endlich auf sein geliebtes Mountainbike zu steigen und durch die dänische Hügellandschaft zu hämmern. Aber zu seinem Entsetzen warten bei der nächsten Transition Area (TA) unsere Inline Skates auf uns. Wie sich herausstellt ist John blutiger Anfänger in dieser Sportart. Gottseidank sind Stöcke erlaubt und ich habe meine Carbon-Spezialstöcke von Exel mitgebracht. So kann ich John ein wenig die Technik beibringen und ihn dann mit 1,50 Meter Abstand hinter mir her ziehen. Das klappt wunderbar. Unterwegs müssen wir ab und zu die trotz Dauerregen unsere K2-Inline Skates gegen die Montrail -Laufschuhe tauschen. Irgendwann geht uns das Wasser aus und wir sind mitten im Wald an einem Knusperhäuschen wie aus dem Märchenbuch angekommen. Geschwind fragen wir und bekommen zu unserer Überraschung nicht nur Wasser, sondern auch zwei Schüsseln mit frischen Frikadellen und Pellkartoffeln. Etwas Warmes braucht der Mensch. Es wird gerade dunkel, als wir den Hafen und die zwei Teams vor uns erreichen. Alle Teams werden einzeln mit einem Boot zur anderen Seite des Fjords übergesetzt. Mehr Inline Skating (insgesamt über 50 km) – jetzt allerdings mit Stirnlampen durch die Nacht.

Bei der nächsten TA erwartet uns eine typisch skandinavische Herausforderung: Orientierungslauf (OL). Wir teilen die Posten annähernd gleich untereinander auf. Am Posten 21 warten wir dann wieder aufeinander. Ich gebe mir selbst die schwierigsten Posten und verzweifele sogleich schier am ersten. Glücklicherweise habe ich meine Lupine-Stirnlampe mitgebracht, die wieder einmal einen strategischen Vorteil in dieser extrem dunklen, feuchten Nacht im Wald bedeutet. Danach läuft es deutlich besser und am gemeinsamen Treffpunkt angekommen, wartet Thure bereits – eingehüllt in alle warme Bekleidung, die er zur Verfügung hat. John hatte ebenfalls Schwierigkeiten mit einem CP und stößt erst etwas später zu uns. Ich präpariere die nächsten Karten, denn es warten weitere CPs auf uns, die wir gemeinsam anlaufen müssen. Es klart nun tatsächlich auf und wir dürfen einen kristallklaren Sternenhimmel bewundern. Für diesen OL hatten die Organisatoren zwei bis maximal drei Stunden angesetzt. Das schnellste Team (wir) braucht jedoch fast acht Stunden. So dämmert es bereits, als wir die anschließende MTB-Orientierungsrunde fahren. Raus aus dem Wald wartet noch die über 100 km lange Heimstrecke mit weiteren CPs auf uns. An der Technischen Universität angekommen, dürfen wir noch eine Kletterwand meistern und laufen schließlich nach über 28 Stunden Nonstop-Dauerbelastung auf Platz sechs ein. Leider war durch die suboptimale Organisation am Ende nicht mehr klar, wer wo steht. So verpassten wir den dritten Platz nur um wenige Minuten, hatten aber vor allem unseren Spaß und ein weiteres Mal viel gelernt.

Adventure Racing

Bei sogenannten Adventure Races gehen Teams von zwei, drei oder vier Mitgliedern gemeinsam an den Start und beenden das gesamte Rennen auch zusammen. Es handelt sich also nicht um eine Staffel – alle müssen alle Disziplinen gemeinsam bestehen. Üblicherweise bestehen Wettkämpfe aus den Disziplinen Laufen (Trailrunning), Radfahren (MTB), Seilaktivitäten (Abseilen etc.), Wasseraktivitäten (Kanu, Kayak, Floss, etc.), Inline Skating und insbesondere als Grundlage immer das Navigieren durch den gesamten Kurs.

Zwischen dem Start und dem Ziel liegen in der Regel zwischen 100 und 700 Kilometer Renn-Distanz und zwischen einem und sieben Tagen Dauerbelastung. Die Teams tragen in einem Rucksack alle notwendigen Utensilien mit sich.

Jörgs Bericht vom Wilderness ARC

Tagebuch von “The Raid World Championships”

 

Funsport und Extremsport   2014

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