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35.000 MTB-Fans in Willingen
Zum 9. Mal öffnete das BIKE-Festival Willingen seine Pforten - und an die 35.000 Mountainbikefans bevölkerten vier Tage lang das Willinger Upland.
Mark Kristian Rüsing triumphiert beim Scott Nitrous Freeride
Das erste Highlight erwartete die Besucher schon am Freitag Abend.
Zum zweiten Mal nach 2004 wurde am Ettelsberg der Scott Nitrous Freeride ausgetragen. Im legendären Le Mans Start, bei dem die Fahrer zuerst zu ihren Bikes sprinten müssen,
bevor es auf die Strecke geht, wagten sich insgesamt 34 Mutige auf den Parcours am Ettelsberg. Gefahren wurde in drei Vorläufen, bei dem sich die jeweils vier Zeitschnellsten für den
Finallauf qualifizierten. Auf dem anspruchsvollen Kurs, der zum Erstaunen einiger Starter auch Streckenteile des World Cup Downhill Parcours enthielt, lieferten sich die Racer einen unerbittlichen Fight
um die vorderen Plätze und preschten in bester 4X-Manier den von Anliegern und Tables gespickten Trail herunter. Selbst routinierte Szenegrößen wie Wheelie-König Bobby Root waren nicht wenig über
den Einsatz und das Können der Hobbyfahrer erstaunt. O-Ton Bobby Root: "Ich dachte, dass es sich hier um ein Hobbyrennen handelt. Alles verdammt schnelle Jungs!"
In dem mit Spannung erwarteten Finale behielt Mark Kristian Rüsing die Oberhand und setzte sich gegen Willy Lützeler und Bobby Root durch.
Herzschlagfinale beim UCI Four Cross Weltcup
Das erste Weltcup Rennen
fand am Samstag statt. Aus der ganzen Welt waren die Mountainbikeprofis zum einzigen deutschen UCI MTB World Cup in Willingen angereist, um vor 5.000 begeisterten Zuschauern den 4X-Virus des mit Abstand
spannendsten UCI-Rennformats weiter zu verbreiten. Bei der zweiten Auflage des UCI Weltcups in Willingen, der im Rahmen des BIKE-Festivals
stattfand, las sich schon die Teilnehmerliste wie das "Who is Who" des internationalen Mountainbikesports. Neben deutschen Größen wie Guido Tschugg und Sascha Meyenborg kamen Weltmeister und
Gesamtweltcupgewinner 2005 Michal Prokop, Vizeweltmeister Jared Graves und auch Bikelegende Cedric Gracia. Bei den Frauen hatte Gesamtweltcupsiegerin Jill Kintner vor, wie Michal Prokop ihre
Siegesserie weiter fortzusetzen, und den Hattrick zu schaffen.
Schon in den Achtelfinalen fighteten die Profis um jeden Meter. Der Deutsche Johannes Fischbach hätte fast die Sensation geschafft und
Cedric Gracia schon frühzeitig ausgeschaltet, stürzte aber beim Monster-Double im oberen Teil der Strecke, bei dem die Profis über 15 Meter sprangen. Gracia schied dann aber im Viertelfinale aus,
während Michal Prokop sich im Finale auf seinen dritten Sieg vorbereitete. Schon in den Vorläufen hatte er wie gewohnt die Rennen dominiert. Jedoch sollten ihm seine Konkurrenten Jared Graves
, der Niederländer Jost Wichmann und Roger Rinderknecht aus der Schweiz den Sieg nicht so einfach wie erhofft machen. Der Australier Jared Graves gab alles und konnte sich in einem Herzschlagfinale
gegen Joost Wichmann auf der Zielgerade durchsetzen, gefolgt von Roger Rinderknecht und Michal Prokop. Der überglückliche Gewinner feierte stolz seinen ersten Weltcupsieg, den er sich in
Strassenradsportmanier gegen Wichmann ersprintet hatte. Die deutsche 4X-Hoffnung Guido Tschugg stürzte leider im Halbfinale und konnte das Rennen aufgrund eines technischen Defekts nicht
beenden, da nicht nur sein Schlauch geplatzt war, sondern sich sein kompletter Reifen vom Hinterrad löste. Er beendete das Rennen auf einem guten 8. Platz.
Bei den Frauen triumphierte die amerikanische Seriensiegerin Jill Kintner erneut und konnte ihren dritten Sieg im dritten World Cup des Jahres feiern, gefolgt von Katrina Miller und Tara Llanes auf den
Plätzen zwei und drei.
Konkurrenz für die Profis - die Junior Trophy
161 Starter und Starterinnen zeigten am Sonntag beim zweiten
Rennen der Scott Junior Trophy-Serie 2006 ihre Klasse. Auf der neu konzipierten Strecke rund um den Friedhof mussten die hoffnungsvollen Nachwuchsbiker von 5 bis 16 Jahren bis zu 4 Runden
absolvieren, bevor sie das Ziel überqueren durften. Angefeuert wurden die Jungstars von zahlreichen Eltern und Zuschauern.
Downhill-Krimi am Ettelsberg
Beim Downhill Weltcup am Sonntag siegte Steve Peat
(GBR) in einer Zeit von 1.58.30 Minuten vor Greg Minaar (RSA/1.59.47 Min.) und Gee Atherton (GBR/1.59.55). Damit übernahm der Brite die Führung im Gesamtweltcup und verdrängte den ehemaligen
Erstplatzierten Samuel Hill (AUS) auf den dritten Platz. Aber es sollte nicht genug sein mit der britischen Dominanz auf dem Treppchen. Tracy Moseley, die
den Frauen-Weltcup bisher ungeschlagen dominierte, ließ auch jetzt keinen Zweifel, daß sie eine Macht im Downhillzirkus darstellt, und fuhr ungefährdet ihren dritten Sieg in 2.19.59 Minuten ein. Nach ihr
platzierte sich die Weltmeisterin Sabrina Jonnier (FRA/2.19.87) und erneut eine Britin, Rachel Atherton, in 2.22.64 Minuten. Im Gesamtweltcup zeigt sich derselbe Stand wie im Rennergebnis, mit
Moseley unangefochten in Führung liegend. Der Downhill Weltcup in Willingen erfreut sich immer größerer Popularität: die gesamten 1,4 Kilometer vom Start bis zum Ziel waren
von begeisterten Zuschauern gesäumt, die die Fahrer anfeuerten. Aufgrund des guten Wetters, bei dem sich am Nachmittag sogar die Sonne sehen ließ, war der Kurs trocken und griffig, so dass nur
wenige Stürze passierten. Peat, Weltmeister von 2004, der direkt nach dem Zieleinlauf seinen Sieg mit einem Bier begoss, sagte: "Nach der sehr guten Qualifikation
am Morgen war ich einfach selbstbewusst. Man musste nur bei der abgetrockneten Strecke das Bike sehr viel mehr pushen als bei Regenwetter." Insgesamt besuchten über 15.000 Zuschauer den
Downhill Worldcup am Ettelsberg im Hochsauerland.
Überrraschungssieger beim Marathon
1.800 Mountainbiker stellten sich am Pfingstmontag der
Herausforderung beim BIKE-Marathon. Bei gefühlten Außentemperaturen von 5 Grad war jedem klar, dass es kein einfaches Rennen werden würde. Doch durch die tolle Stimmung unter
den Jedermännern, den Profis und den zahlreichen Zuschauern wurden die kühlen Außenbedingungen allerdings schnell zur Nebensache. Kein geringerer als Lokalmatador Jochen Behle schickte die Marathonis
pünktlich um 7.30 Uhr auf die zwischen 34 und 123 Kilometer langen Strecken. Der 45-jährige Erfolgstrainer der deutschen Nationalmannschaft im Skilanglauf (u.a. dreimal Silber und einmal
Bronze bei den olympischen Spielen von Turin) lebt in Willingen und war selbst schon beim BIKE-Marathon am Start. Da der Weltradsportverband UCI die große Runde für die Lizenzfahrer
zu einem Rennen der Kategorie C 2 auserkoren hatte, ging es in diesem Jahr in Willingen erstmalig auch um wichtige Weltranglistenpunkte. Das Teilnehmerfeld der Elite konnte sich nicht
nur deswegen sehen lassen. Neben Olympiasieger und Weltmeister Bart Brentjens vom Giant Racing Team zählten im Vorfeld dessen Teamkollege Martin Kraler,
Sandro Späth (Team Texner BMC Acquiris) sowie Karl Platt (Team Rocky Mountain Business Objects) zu den Favoriten im Kampf um ein Gesamt-Preisgeld in Höhe von 3.275 Euro. Bei den Damen war vor
allem auf Vorjahrssiegerin Pia Sundstedt (Rocky Mountain - Business Objects), Birgit Demel (Ghost Racing Team) und Sandra Gockert (Stevens Mountainbike Team) zu achten.
Trotz des harten Kurses und der fast winterlichen Temperaturen konnte man hier und da ein Lächeln in den dreckverkrusteten Gesichtern der Fahrer erhaschen, wenn sie die begeisterten Zuschauer passierten.
Zur Überraschung Vieler hatte am Ende nicht Bart Brentjens die Nase vorn. Unter dem Jubel der Zuschauer siegte der bis dato relativ unbekannte Roman Peter vom X.O-Felt-Wick Team in einer Zeit von
4:40.37. "Ich habe auf der zweiten Runde gemerkt, dass die Beine heute gut sind, den Sieg habe ich aber erst im Ziel realisiert", so der
überglückliche Schweizer, für den es der erste Sieg über die Marathondistanz war. Auf den Plätzen zwei und drei landeten der große Favorit Brentjens (4:41.37), der gleich zu Beginn mit einem
Platten zu kämpfen hatte, sowie der Niederländer Ramses Bekkenk (4:44.54). Bei den Frauen behielt Vorjahrssiegerin Pia Sundstedt vom Rocky Mountain - Business Objects Team die Oberhand. Die 31-jährige
Finnin, die auch schon auf der Strasse Weltcup Siege feiern konnte, setzte sich in einer Zeit von 5:15.53 souverän gegen Birgit Demel und Natascha Binder durch.
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