Kostenloses Camp: Mit Lawinengefahr richtig umgehen
Mehr als zehn Tote bei Lawinenabgängen in den Alpen sind die schreckliche Bilanz des vergangenen
Wochenendes. Ein Wochenende voller Sonnenschein und glitzerndem Weiß, das viele Schneefans in die Berge gezogen hat. Groß war die Verlockung, sich abseits der Pisten in den erstbesten unverspurten Hang
zu stürzen.
Schnelle, unbedachte Entscheidungen können im alpinen Gelände aber fatale Folgen haben. Und weil nur der Verzicht auf den Pulverschnee absolute
Sicherheit vor einer Verschüttung bietet, ist überlegtes Handeln am Berg unbedingt notwendig. Dazu muss man einige grundlegende Dinge wissen, gut vorbereitet sein und frühzeitig Informationen einholen.
Die Vorbereitungen auf eine Variantenabfahrt oder Skitour beginnen schon zu Hause. Durch Lesen des Lawinenlageberichtes in Internet oder Teletext bzw.
durch Hören der Lawineninformationen des Lokalradios schafft man sich einen ersten Überblick über die aktuelle Lawinensituation. Die angegebene
Lawinenwarnstufe informiert, ob man es sich wie zum Beispiel bei Stufe 5, daheim auf dem Sofa gemütlich machen soll, oder mit Hilfe einer Strategie den Powder bei reduziertem Risiko
genießen kann. So eine Strategie ist zum Beispiel, dass man bei Stufe 2 auf Hänge steiler als 40 Grad verzichtet und bei Stufe 3 keine Hänge steiler als 35 Grad befährt. Dementsprechend
wählt man seine Route.
Am Berg helfen Gefahrenzeichen wie Durchfeuchtung, Setzungsgeräusche oder abgegangene Lawine Entscheidungen zu treffen. Dabei spielt die Eigenverantwortung jedes einzelnen
Gruppenmitgliedes eine wichtige Rolle. Derjenige mit der lautesten Stimme muss nicht immer Recht haben. Jeder in der Gruppe soll die Chance haben, seine Zweifel kund zu tun.
Im Ernstfall sind Kameraden oft die einzige Chance für einen Verschütteten. Daher sollte man sich nie alleine und nie ohne Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel, Sonde) ins Gelände
begeben. Natürlich muss vorher auch der richtige Umgang mit den Geräten geübt und die Ausrüstung auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft werden.
Mehr über den Lawinenlagebericht, die Gefahrenzeichen und den richtigen Umgang mit der Notfallausrüstung kann man bei den SAAC Basic Camps in zwei Tagen kostenlos lernen. In
einer Theorie- und einer Praxiseinheit informieren die staatlich geprüften Bergführer und Freeridecracks über das richtige Verhalten im alpinen Gelände. Weil man aber in zwei Tagen
keine Alpinprofi wird, können sich Interessierte mit Basiswissen in den drei- oder fünftägigen SAACnd Step Camps weiterbilden. Anmelden geht bei beiden Camps ganz leicht: online auf www.saac.at
Die letzten SAAC Termine dieses Winters
08.-10. April 2005: SAACnd Step Camp Galtür (Tirol)
11.-15. April 2005: SAACnd Step Camp Wattener Lizum (Tirol) 16./17. April 2005: SAAC Basic Camp Hochfügen (Tirol)
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